Jochen Haußmann warnt vor steigenden Diebstahlszahlen

Je teurer das Rad, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es geklaut wird: „Was wie eine Binsenweisheit klingt, ist bittere Realität“, schlussfolgert der örtliche FDP-Landtagsabgeordnete Jochen Haußmann aus der Entwicklung der Raddiebstähle im Land und im Rems-Murr-Kreis. Dazu hat das Innenministerium auf einen Antrag der FDP-Landtagsfraktion Zahlen vorgelegt. Danach nahmen 2022 die Fahrraddiebstähle erstmals wieder zu. Im Land auf 22.350 (Vorjahr: 16.380). Im Rems-Murr-Kreis auf 462 (Vorjahr: 367). 

Den Trend zum höherwertigen Diebesgut belegen die Zahlen der Polizei: Knapp 600 Euro war der Durchschnittswert eines gestohlenen Fahrrades 2018. Im Jahr 2022 waren es im Schnitt fast 1.100 Euro, Tendenz weiter steigend. „Hochwertige Schlösser und schwerzugängliche GPS-Systeme sind für Jochen Haußmann zwei entscheidende Eckpunkte der individuellen Vorsorge. „Fahrradcodierung bei der Polizei ist auch eine Möglichkeit, die Verkäuflichkeit von Diebesgut einzuschränken.“ Der Gebrauchträdermarkt sei groß: „Im Gegensatz zu Autos ist der Akkutausch ja kein Problem.“

Rund ein Drittel der Fahrraddiebstähle, zu denen eine Tatörtlichkeit erfasst wurde, fand im Jahr 2022 in Wohngebieten statt, berichtet das Innenministerium. Das Land hat jetzt angekündigt, bis 2030 zusätzlich 100.000 Abstellanlagen zu fördern und die Zahl damit zu verdoppeln. „Das Bundesverkehrsministerium ist da schon weiter“, verweist Jochen Haußmann auf das 110-Millionen-Förderprogramm, das Bundesverkehrsminister für Fahrradparkhäuser aufgelegt hat. „Sichere Unterbringung ist sicher der sicherste Weg gegen Radklau. Derzeit kann die Polizei im Rems-Murr-Kreis beispielsweise nur jeden zehnten Diebstahl aufklären. Wir müssen es den Dieben schwerer machen.“