Innovatives Gesundheitsprojekt des Landkreises – auch für Kernen relevant
Der Sozialausschuss des Kreistags hat das Projekt „Telemedizinische Untersuchung von Schutzsuchenden“ auf den Weg gebracht, mit Zustimmung der FDP/FW-Kreistagsfraktion. Der Landkreis beschreitet in der ambulanten Versorgung neue Wege, die auch für Kernen relevant sein dürften. Die medizinische Versorgung Geflüchteter ist herausfordernd und belastet die Versorgungslage.
Bisher gibt es keine Steuerung der Arzt- und Klinikbesuche – das soll sich ändern. Mit der telemedizinischen Untersuchung wird eine bedarfsgerechte Inanspruchnahme medizinischer Leistungen durch Geflüchtete umgesetzt. Es erfolgt damit nicht nur eine Steuerung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für geflüchtete Menschen in der vorläufigen Unterbringung, die Vermittlung von Gesundheitskompetenzen und die passgenaue Inanspruchnahme sorgt für eine Entlastung unseres Gesundheitswesens im Kreis. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird zu 90 % über den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der EU finanziert. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf 7,7 Mio. €.
Vorgesehen ist die digitale Erfassaung der Gesundheitsdaten aller Bewohner*innen der Gemeinschaftsunterkünfte. Teleärzte beurteilen anhand dieser Daten, ob ein Arztbesuch nötig ist. Durch diese intensive (tele-)medizinische Vorarbeit sollen die Hausärzte maßgeblich entlastet werden. Speziell geschulte Gesundheitslotsen helfen als Dolmetscher, Sprachbarrieren abzubauen. Auch ein psychosoziales Krisenmanagement wird umgesetzt, da sie besonders belastet sind. Dieses Projekt dürfte auch für andere Landkreise wegweisend sein.